Baltikum: Riga

Mittelalterliche Hansestadt trifft Art Nouveau – so könnte man Lettlands Hauptstadt wohl beschreiben. Mit knapp 630.000 Einwohner*innen ist Riga heute die bevölkerungsreichste unter den baltischen Hauptstädten. Im Ballungsraum Riga lebt sogar rund eine Million Einwohner*innen.

Wie auch jene von Vilnius und Tallinn ist Rigas historisches Zentrum UNESCO Weltkulturerbe. Die Altstadt ist noch sehr gut erhalten und erinnert an die Hansezeit, während die Neustadt mit ihren Jugendstilbauten beeindruckt.

Dieser Beitrag ist Teil unserer Blogpost-Serie über das Baltikum und die drei baltischen Hauptstädte. Hier kommen Sie zu den Blogposts über Litauens Hauptstadt Vilnius und Estlands Hauptstadt Tallinn. Einen allgemeinen Überblick erhalten Sie hier, außerdem haben wir noch eine Eselsbrücke für Sie parat.

Auf unserer großen Rundreise bringen wir Sie in die baltischen Hauptstädte. Sie fliegen von Ihrem gewünschten Abflughafen nach Vilnius, vor Ort werden sie über Riga nach Tallinn chauffiert, von dort geht es dann wieder nach Hause.

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Riga – Geschichtliche Hintergründe und Hard Facts

Einwohner*innen: 627.487  (Stand 2020) – Fläche: 307 km²

Rigas Stadtgründung geht auf das frühe 12. Jahrhundert zurück. Eine entscheidende Rolle spielte dabei Bischof Albert von Buxthoeven aus Bremen. Der Name der Stadt kommt vom später zugeschütteten Bach Rīdzene. Bischof Albert gelang es, Riga zur Drehscheibe des Handels zu machen. Bereits 1282 trat Riga der Hanse bei und gewann über die Jahrhunderte hinweg weiter an Bedeutung als wichtige Hafenstadt.

Die Beziehung zur Hansestadt Bremen besteht seit der Stadtgründung, die beiden Städte sind Partnerstädte. Heute verbindet sie auch eine Rahmenvereinbarung zur Zusammenarbeit im Bereich humanitärer und sozialer Hilfe, es bestehen außerdem zum Beispiel Partnerschaften zwischen Kirchen und auch Schulen in Bremen und Riga.

Und die Bremer Stadtmusikanten – die gibt es auch in Riga, und zwar seit 1990 in Form einer Neuinterpretation der Skulptur vor dem Bremer Rathaus. Es handelt sich dabei um ein Geschenk der Stadt Bremen an die Stadt Riga.

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Was Sie in Riga keinesfalls verpassen sollten

Rigas Zentralmarkt zählt zu den größten Märkten Europas – wenn das mal kein Highlight ist! Als er 1930 eröffnet wurde, war er einer der modernsten des Kontinents und auch heute noch kommen Bauern aus ganz Lettland, um ihre Produkte anzubieten. Hier ist für jede*n Feinschmecker*in etwas dabei! Noch viel besonderer macht den Zentralmarkt jedoch das Gebäude, in welchem er untergebracht ist. Bei den Pavillons im Stil des Art Nouveau handelt es sich nämlich um ehemalige Zeppelin-Hangars, welche von der deutschen Armee gebaut und genutzt wurden.

Die St.-Petri-Kirche darf bei keinem Riga-Besuch fehlen, und wenn man schon da ist, sollte man sich die traumhafte Aussicht vom Turm der höchsten Kirche der Stadt nicht entgehen lassen. Nach dem Fernsehturm und dem Wohngebäude Z-Tower I ist die St.-Petri-Kirche überhaupt das dritthöchste Gebäude von Riga.

Die Kathedrale von Riga ist die größte Kirche des Baltikums und ein Prachtexemplar des gotischen Stils, aber auch Spätromanik (wo die Kirche ihren Ursprung hatte), Barock und Jugendstil haben ihre Spuren hinterlassen.

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Rigas Art Nouveau

Die Alberta-Straße und die Elisabethstraße gelten als das Zentrum des Art Nouveau in Riga. Hier reiht sich ein Jugendstil-Gebäude an das nächste. Nicht ohne Grund wird Riga oft auch die Jugendstilhauptstadt Europas genannt. Der Name der Alberta-Straße geht auf den Stadtgründer Bischof Albert zurück. Besonderen Einfluss auf das Bild der Straße hatten die Architekten Michail Eisenstein, Konstantīns Pēkšēns und Eižens Laube in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts.

In Pēkšēns Privathaus an der Alberta-Straße, welches er gemeinsam mit Laube geplant hatte, ist heute das Jugendstilmuseum untergebracht. Ein besonderes Prachtexemplar ist die Wendeltreppe. 

Von der Zimmeraufteilung über die originalen Wandmalereien sowie die Einrichtung bis hin zu Geschirr, Kunstwerken und Gebrauchsgegenständen ist alles mit dabei. Besucher*innen bekommen damit einen umfassenden Eindruck des Art Nouveau, aber auch des Alltags zu Beginn des 20. Jahrhunderts.